Wie Auslandspraktika jungen Menschen Chancen eröffnen
- Datum
- 28.11.2025
Das Projekt "Perspektive Europa 2.0" verbindet persönliche Entwicklung, berufliche Orientierung, intensive pädagogische Begleitung und Auslandserfahrung. Es schafft auf diese Weise Chancen, die benachteiligte junge Menschen sonst nicht hätten. Teilnehmende schilderten am 26.11.25 dem ESF Plus-Begleitausschuss des Bundes ihre Erfahrungen.
Junge Menschen ohne Schul- oder Berufsabschluss haben es in der Regel schwer, einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu finden. Hier setzt das im Rahmen des ESF Plus-Programms "JUVENTUS: Mobilität stärken - für ein soziales Europa" durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) geförderte Projekt "Perspektive Europa 2.0" des Trägers IN VIA Köln e.V. an. Es ermöglicht seinen häufig mehrfach benachteiligten Teilnehmenden einen zweimonatigen Auslandsaufenthalt in Florenz, Lissabon oder Malta. Pädagogische Projekt-Mitarbeiter*innen begleiten sie in Zusammenarbeit mit transnationalen Kooperationspartnern in Italien, Portugal oder Malta. Das Angebot richtet sich an Menschen im Alter von 18 bis 30 Jahren, die von anderen Förderangeboten nicht erreicht werden oder nicht wissen, welchen beruflichen Weg sie einschlagen können.
Neben den berufspraktischen Erfahrungen in Betrieben und der Auseinandersetzung mit einer fremden Kultur während des Auslandsaufenthaltes, ist die intensive Vor- und Nachbereitung ein wichtiger Erfolgsfaktor. Dazu zählen etwa Seminare zur Persönlichkeitsstärkung und Berufsorientierung sowie ein Bewerbungstraining im Vorfeld. In der Nachbereitung und Anschlussberatung steht die Unterstützung beim Einstieg in Ausbildung, Arbeit oder schulische Weiterqualifizierung im Fokus.
Das schlüssige Konzept und seine Weiterentwicklung im aktuellen Projekt zahlt sich aus: So erzielten das Projekt "Perspektive Europa 2.0" und dessen Vorläufer für den Zeitraum von 2015 bis 2022 eine Vermittlungsquote von 57 Prozent, erläuterte die Projektleiterin Katharina Berg. Marcel Huegel, verantwortlich für JUVENTUS im BMAS, betonte den überzeugenden Ansatz des Förderprogramms: "JUVENTUS erreicht junge Menschen, die es aus verschiedenen Gründen schwer haben, in Arbeit oder Ausbildung zu kommen, und setzt genau dort an, wo Zeit und Vertrauen unverzichtbar sind. Damit zeigt das Programm, wie der ESF Plus soziale Teilhabe und Arbeitsmarktintegration zusammenführt."
Im Rahmen des Projektbesuchs berichteten auch drei ehemalige Teilnehmende über ihre persönlichen Erlebnisse und wie diese ihre weiteren beruflichen Schritte beeinflusst haben. Außerdem präsentierte IN VIA eine Dokumentation mit Stimmen zu "Perspektive Europa 2.0". Darin wird das Auslandspraktikum als Herzstück des Projekts beschrieben. Die Teilnehmenden berichten davon, wie das Praktikum ihnen geholfen hat, auf eigenen Beinen zu stehen, sich auf neue Kulturen, Sprachen und Menschen einzulassen, Verantwortung zu übernehmen und dass sie die Chance bekommen haben, sich selbst neu zu finden. Den Teilnehmenden hat all das Türen eröffnet - persönlich und beruflich. Mit "Perspektive Europa 2.0" haben zahlreiche junge Menschen Orientierung gefunden, internationale Kontakte geknüpft, durch den Empowerment-Ansatz im Projekt neue Perspektiven für sich entdeckt und was fast das wichtigste ist, eine Lebenskompetenz entwickelt, die sie sich selber vorher nicht zugetraut hätten.