Zukunftszentren

Die rapide voranschreitende Digitalisierung und der zunehmend spürbare demografische Wandel verändern unsere Arbeitswelt gravierend. Dies bietet gerade für kleine und mittlere Unternehmen neue Chancen und Wachstumsaussichten. Gleichzeitig besteht ein enormer Anpassungsdruck. In besonderem Maße und schon deutlich früher sind die ostdeutschen Bundesländer mit den Herausforderungen des demografischen und digitalen Wandels konfrontiert. Hier stellt sich die Frage: Wie können Unternehmen und Beschäftigte sowie Selbstständige dabei unterstützt werden, diese Wandlungsprozesse zu meistern? Genau an dieser Stelle kommen die Zukunftszentren ins Spiel.

Qualifizierung im Betrieb neu denken und erproben
Mit dem ESF-Bundesprogramm Zukunftszentren unterstützte das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) die ostdeutschen Bundesländer gezielt dabei, die großen Veränderungsprozesse, die sich beispielsweise aus der Entwicklung Künstlicher Intelligenz ergeben, zu bewältigen und vor allem sozial zu gestalten. Qualifizierung im Betrieb sollte neu gedacht und erprobt werden - immer mit dem Ziel, die Selbstlern- und Gestaltungskompetenz zu fördern. Mit innovativen Konzepten zur Weiterbildung im Betrieb sollten beispielsweise digitale Kompetenzen in Unternehmen gefördert werden. Denn Digitalisierung verändert die Tätigkeiten und Anforderungen in allen Berufen.

Zukunftszentren

Die Zukunftszentren verfolgten einen ganzheitlichen Ansatz: sie richteten sich sowohl an Unternehmen und ihre Beschäftigten als auch an Selbstständige, insbesondere Solo-Selbstständige. In jedem ostdeutschen Bundesland entstand ein "Regionales Zukunftszentrum"(RZ), um die unterschiedlichen Bedarfe der Regionen und Branchen differenziert in den Blick zu nehmen. Ein übergeordnetes "Zentrum digitale Arbeit", das federführend von Arbeit und Leben Sachsen e.V. betrieben wurde, bündelte das Wissen und sorgt für einen bundesweiten Austausch.

Folgende Projekte setzten jeweils mit Projektpartnern die "Regionalen Zukunftszentren" um:

  • in Mecklenburg-Vorpommern die Universität Rostock (Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik),
  • in Brandenburg und Sachsen-Anhalt das f-bb Forschungsinstitut Betriebliche Bildung gGmbH,
  • in Sachsen die RKW Sachsen GmbH Dienstleistung und Beratung und
  • in Thüringen die Ernst-Abbe Hochschule Jena.

Mit dem "Haus der Selbstständigen", welches seit Mai 2020 federführend von der INPUT Consulting gGmbH umgesetzt wurde, wurden Informationen zur Gründung von Interessenvertretungen und zu selbstregulierenden Verfahren bereitgestellt. Ziel war es, die Vergütungssituation, Arbeitsbedingungen und soziale Sicherung von Solo-Selbstständigen und Plattformbeschäftigten zu verbessern.

Für den Aufbau der Zentren war die Expertise der Akteure und Netzwerke in den Regionen entscheidend. Die Menschen in Ostdeutschland haben eine besondere Transformationskompetenz: sie haben schon einmal einen tiefgreifenden Umbruch erfolgreich bewältigt. Hieran galt es anzuknüpfen.

Die zunächst bis 30. Juni 2022 beabsichtigte Förderung der Zukunftszentren wurde bis 31. Dezember 2022 verlängert. Zusätzlich wurden die "Regionalen Zukunftszentren" mit einem KI-Einführungsmodul ausgestattet. Bis Dezember 2022 standen für die "Zukunftszentren" knapp 42 Millionen Euro zur Verfügung.

Eine Bilanz: Bis Ende 2022 wurden 219 KMU und rund 1.400 Erwerbstätige unterstützt.

Da Zukunftszentren in den ostdeutschen Bundesländern gut angelaufen ist, wurde die Unterstützung von KMU und Beschäftigten mit dem neuen Bundesprogramm "Zukunftszentren (KI)" bundesweit ausgebaut. Das Bundesprogramm "Zukunftszentren (KI)" wird nicht vom ESF, sondern ausschließlich vom Bund gefördert.

Programmsteckbrief:

Zielgruppe
  • Unternehmen
  • Selbstständige

Kleine und mittlere Unternehmen und ihre Beschäftigten sowie Selbstständige, insbesondere Solo-Selbstständige

Anzahl der Projekte

7

Standorte
Laufzeit

01.08.2019 - 31.12.2022

Verantwortlich
  • Bundesministerium für Arbeit und Soziales
Förderschwerpunkt

A: Förderung nachhaltiger und hochwertiger Beschäftigung und Unterstützung der Mobilität der Arbeitskräfte

Zusatzinformationen

Kontakt

Bundesministerium für Arbeit und Soziales

Referat I4 - Transfer und betriebliche Praxis, Initiative Neue Qualität der Arbeit (I(NQA), HR-Strategien
Villemomblerstraße  76
53123 Bonn