Neue Wege bei der Förderung der Berufsausbildung für junge Menschen mit Migrationsgeschichte

Datum
11.11.2024

Am 6. November 2024 fand eine Fachveranstaltung des ESF Plus-Programms "Rat geben - Ja zur Ausbildung!" in Berlin statt. Die Veranstaltung bot den idealen Rahmen, eine Zwischenbilanz des Modellprogramms zu ziehen und Herausforderungen bei der Ansprache von Bezugspersonen junger Menschen mit Migrationsgeschichte zu diskutieren.

Grußwort von Staatssekretär Dr. Rolf schachtenberg auf der Fachveranstaltung des ESF Plus-Programms "Rat geben - Ja zur Ausbildung!" am 6. November 2024
© BMAS

Staatssekretär Dr. Rolf Schmachtenberg legte in seinem Grußwort dar, welche Ziele das Bundesministerium für Arbeit und Soziales mit dem Modellprogramm "Rat geben - Ja zur Ausbildung!" verfolgt und wie die bisherigen Erfahrungen sind:

Die Förderung der Berufsausbildung ist eine wichtige Stellschraube, um Fachkräfte zu gewinnen. Gerade bei jungen Menschen mit Migrationsgeschichte besteht noch erhebliches Potenzial. Mit dem ESF Programm "Rat geben - Ja zur Ausbildung!" gehen wir neue Wege. Wir sprechen mit Eltern, Lehrer*innen oder Sporttrainer*innen die Personen an, die eine sehr wichtige Rolle beim Übergang von der Schule in den Beruf einnehmen. Unsere bisherigen Erfahrungen zeigen: Es ist sehr wichtig, auch diesen Personenkreis anzusprechen, denn so kann das Wissen über das Ausbildungssystem und die vielen Möglichkeiten einer Berufsausbildung an die Jugendlichen weitergegeben und dafür geworben werden.“

Grußwort von Staatssekretär Dr. Rolf Schmachtenberg auf der Fachveranstaltung des ESF Plus-Programms "Rat geben - Ja zur Ausbildung!" am 6. November 2024
V.l.n.r.: Camila Gómez (Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft ), Evelyn Jabben (Unternehmer ohne Grenzen e. V. ), Dr. Rolf Schmachtenberg (Bundesministerium für Arbeit und Soziales) © BMAS

In einer Diskussionsrunde tauschte sich Staatssekretär Schmachtenberg mit Vertreterinnen von Projekten des Programms "Rat geben - Ja zur Ausbildung!" zu den Erfahrungen und Herausforderungen bei der Ansprache von Bezugspersonen zum Thema Übergang Schule-Berufsausbildung aus.

Burcu Özcan vom Träger Grone berichtete etwa über die intensive Netzwerkarbeit der Projekte:

Ganz wichtig ist, dass wir die migrantischen Vereine oder sozialen Einrichtungen vor Ort aufsuchen. Im direkten persönlichen Austausch mit Eltern und Ehrenamtler*innen sprechen wir über die Bedarfe und können dann bedürfnisorientierte Schulungen und Beratungen anbieten. Viele Eltern sind sich zum Beispiel ihrer wichtigen Rolle auf dem Berufsweg der eigenen Kinder nicht bewusst. Für diese Sensibilisierung leisten wir einen wichtigen Beitrag.“

Neben den 17 bundeweit aktiven Projekten des ESF Programms nahmen relevante arbeitsmarktpolitische Akteure an der Veranstaltung teil, wie die Bundesagentur für Arbeit, Migrantenselbstorganisationen, Wissenschaft, Handwerkskammern, Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften und auch ein Bundesland. Diese brachten Vorschläge für weitere Kooperationen und Impulse zur Weiterentwicklung des Programms ein.

Das ESF Plus-Programm "Rat geben - Ja zur Ausbildung!" ist ein Modellprogramm, das einen neuen Ansatz erprobt. Die Projekte sollen dabei helfen, Barrieren beim Zugang zur Berufsausbildung eingewanderter junger Menschen bzw. der jungen Nachkommen Eingewanderter zu überwinden. Zielgruppe sind nicht die Jugendlichen selbst, sondern ihre unmittelbaren Bezugspersonen (z. B. Eltern und Verwandte, Sozialarbeiter*innen, Trainer*innen aus Vereinen). Diese sollen als Ratgebende junge Menschen mit Migrationsgeschichte beim Übergang von der Schule in eine Berufsausbildung unterstützen.